MESSENE
Messene ist eine antike griechische Stadt (Polis) im Südwesten der Peloponnes beim Ort Mavromatia, ca. 30 km von Kalamata entfernt. Das antike Messene hatte eine privilegierte Lage zwischen zwei Bergen (Ithomi und Eua) in einem fruchtbaren Tal der messenischen Ebene. Zudem gab es keine größeren Ansiedlungen in der Nachbarschaft. So konnte sich der Ort gut entwickeln, weckte dadurch aber Begehrlichkeiten seitens des Stadtstaates Sparta. Erwähnenswert ist, dass das neue Messene nicht durch Kriege zerstört oder durch nachfolgende Herrschaftsreiche unangemessen überbaut wurde. Dem Betrachter bietet sich durch die terrassenähnliche Gestaltung eine herrliche antike Anlage. In der Literatur wird Messene zuweilen als besterhaltene antike Stätte Griechenlands bezeichnet.
Im 8. und 7. Jhd. v. Chr. unterwarf Sparta das messenische Siedlungsgebiet, verschleppte und versklavte die meisten Bewohner. Mit der Rückkehr der Herakliden in das Gebiet Messeniens bildete sich ein Königtum heraus, welches bis zum 1. Messenischen Krieg 743 v. Chr. regierte. Sparta war dabei ein ständiger, expansionistisch wirkender Gegenspieler Messeniens und dessen Verbündete, was zwischen 743 und 455 v. Chr. zu drei „Messenischen Kriegen“ mit Sparta führte. Nach dem Sieg Thebens, an der Seite der Messener, über Sparta (371 v. Chr.) erfolgte laut Geschichtsschreibung im Jahr 369 v. Chr. die Neugründung von Messene und ihre Bestimmung zur Hauptstadt des neuen Staates. Ab 338 v. Chr. gerät Messene zunehmend unter die Herrschaft der Makedonen. Unter römischer Oberhoheit entwickelte sich die Stadt erfolgreich, ohne besondere Ereignisse. Im weiteren geschichtlichen Verlauf kann Messene durch verschiedene Bündnisarrangements seine Stellung bis in die Zeit der Völkerwanderung wahren. Der Berg Ithomi spielte eine wichtige Rolle bei dem Versuch der Messenier, ihre Freiheit gegenüber Sparta zu verteidigen. Das Bergplateau war der Standort der antiken Akropolis, später einer Festung und eines Klosters.
Messene wurde erst in jüngerer Zeit intensiv erforscht und ausgegraben, wobei es bezüglich des Standes der Grabungen und der Rekonstruktionen zu weiteren Fortschreibungen kommen wird. Die etwa 9 km lange Stadtmauer, die den Berg Ithomi mit ihren Wehrtürmen und Toren umschließt, ist beeindruckend. Im Bereich des antiken Stadtzentrums, der Agora, befinden sich das Brunnenhaus der Arsinoe (Mutter des Gottes Asklepios in der mythologischen Erzählung); mehrere Stoen, u. a. ein Fleischmarkt. In einer oberen Säulenhalle befindet sich das Bema, die Rednertribühne sowie ein Theater (3. / 2. Jhd. v. Chr.). Am weitesten ergraben ist der Komplex des Asklepieions, das eigentliche Heiligtum Messenes, mit den Resten des Asklepions-Tempels und weiterer Tempel-Ruinen. An die / das Asklepieion umlaufenden Säulenhallen mit ihren doppelten Säulenreihen – sind mehrere Räume angelagert: unter anderem Propyläen, ein Versammlungsbau (Ekklesiasterion / Odeon) und ein Saal, der als Artemisheiligtum gilt. An einer Treppe wurden in nach-hellenistischer Zeit zwei große Säle (Sebasteion oder Caesareion) zur Verehrung der römischen Kaiser hergerichtet, also römische Spuren hinterlassen.
Die besterhaltene bzw. rekonstruierte antike Anlage ist das Stadion (200 m lang, 10.000 Plätze) in Verbindung mit dem Gymnasion. Der nördliche Teil des Stadions ist auf einer Länge von 110 m auf allen drei Seiten von Hallen in dorischer Ordnung umgeben. Am Startbereich des Stadions, der Südseite, befindet sich ein gut restauriertes Heroon (Mausoleum). Die Palästra des Gymnasions ist ebenfalls sehr gut wiederaufgebaut. Die Namensgeberin des antiken Ortes, Messene, ist eine Gestalt der griechischen Mythologie. Sie wurde in Messenien als Gründerin verehrt und ihr Bild war auf Münzen der Stadt abgebildet. Ihr zu Ehren wurde ein Tempel (auf der Agora) errichtet, in dem ihr Kultbild gestanden haben soll. Artikel bei Wikipedia zu: MESSENE und SPARTA
Quellen: Baedecker, Allianz Reiseführer Griechenland, 9. Auflage 1997, S. 372-374, (Autorenkollektiv, B. Abend,et..al.) /Antike Stätten am Mittelmeer, Metzler Lexikon, Verlag J. B. Metzler, 1999, St. Brenne, S. 317-319 / Griechische Mythologie, Verlag Michalis Toubis S. A., Athen, @1995, Sofia Souli, Übersetzung. H. E. Langenfass, S. 53
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