KOS
Die griechische Insel Kos in der östlichen Ägäis am Eingang des Golfs von Gökova ist der kleinasiatischen Küste (heute Türkei) vorgelagert. Ein bis 846 m hoher Kreidekalkrücken erstreckt sich über die 45 km lange Insel von Ost nach West. Auf der Insel herrscht ein mildes, regenreiches Klima. Die Wirtschaft auf Kos ist geprägt von Ackerbau und Weinanbau sowie von Fischfang, Salzgewinnung und Kunsthandwerk. Der Tourismus ist ein bedeutender Wirtschafsfaktor. Im Jahr 2011 hatte die Insel über 33.000 Einwohner. Hauptort ist die gleichnamige, über 19.000 Einwohner zählende Stadt Kos, die das touristische und kulturelle Zentrum der Insel bildet.. Die Vulkan-Insel Nisyros liegt 12 km südlich von Kos.
Nach ersten Besiedlungen auf Kos ab etwa 9000 v. Chr. bzw. ab 3000 v: Chr. markiert die Zeit der griechischen Kolonisation im 8. bis 6. Jhd. v. Chr.) den Eintritt von Kos in die antike Welt. Die Insel wurde in der Epoche der griechischen Kolonisation, die an den Küstenregionen des Mittelmeeres stattfand, durch dorische Siedler aus Epidauros (Halbinsel Peloponnes) kolonisiert Diese Kolonisten haben wahrscheinlich den Kult des Heilgottes Asklepios auf der Insel etabliert. Epidauros war ein Zentrum dieses Kults in der griechischen Mythologie. Kos war auch betroffen von bzw. involviert in die. kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Persern und den griechischen Stadtstaaten sowie von den Machtkämpfen zwischen den griechischen Staaten selbst, u. a. Im Peloponnesischen Krieg.
In hellenistischer Zeit entwickelte sich Kos vor allem durch das Wirken des bekanntesten Arztes der Antike – Hippokrates von Kos – zu einem bedeutenden Heil- und Kurort. Er war gebürtig auf Kos und lebte von ca. 469 – 377 v. Chr. Ihm wird der Eid des Hippokrates zugeschrieben. Nach der Wirkungszeit des Hippokrates entstand auch eine Ärzteschule. In Gestalt des Asklepieion (Asklepion) wurde hier der Asklepios-Kultes (römisch: Äskulap) zu Ehren dieses Halbgottes der Heilkunst realisiert. Das Asklepieion von Kos war in hellenistischer und frührömischer Kaiser-Zeit gleichrangig neben derartigen Einrichtungen, u.a. in Epidauros und Pergamon (Bergama). Es gehörte zu den berühmten und meistbesuchten seiner Art und war ein Anziehungsorti innerhalb der antiken Welt für „gutbetuchte“ Bürger auf der Suche nach Heilung ihrer oftmals psycho-somatischen Leiden. Berühmt wurde die Ärzteschule durch den Asklepiaden-Eid, den die Ärzte angeblich beim Antritt ihres Berufs geschworen haben sollen, was aber nicht belegt ist. Das Wirken des Asklepieions als Heil- und Kultstätte, einschl. der Ärzteschule, war eine wichtige Bedingung für die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung von Kos. Davon zeugen die diversen antiken Denkmale in der Stadt aus hellenistischer und früh-römischer Kaiserzeit – es war in gewisser Weise eine Blütezeit für den Ort. Das wird auch daran deutlich, dass sich Kos in den „Fest- bzw. Wettkampfkalender“ der Städte in dieser Zeit mit einem Fest zu Ehren des Heilgottes Asklepios – als Asklepieia bezeichnet – einreihen konnte und durfte.
Von der Mitte des 4. Jahrhunderts bis zur Eroberung durch A.d.G. wurde Kos von den karischen Hekatomniden in Halikarnassos, dem heutigen Bodrum beherrscht. Nach dem Tod A. d. G. war Kos von den z. T kriegerisch ausgetragenen Machtkämpfen seiner Nachfolger, den Diadochen-Herrschern, betroffen. 366 v. Chr. wurde an der Nordostspitze der Insel die neue Hauptstadt Kos gegründet. Sie löste die alte Hauptstadt Astypalaia (heute Kefalos) ab. Kos prägte in griechischer Zeit eigene Münzen. Die Insel stellte eine natürlicher Handelsverbindung zwischen Rhodos und dem Reich der Ptolemäer in Ägypten dar. Ab dem 2. Jhd. v. Chr. war Kos Teil des Römischen Reiches, später des Byzantinischen Reiches. Im weiteren geschichtlichen Verlauf geriet Kos unter die jeweils in der Region wechselnden Herrschaftsverhältnisse.
Kos ist reich an Zeugnissen aus seiner antiken Epoche, deren Erhaltungszustand sie partiell zu sehenswerten Denkmalen aus dieser Zeit werden lässt. Dazu zählen das bereits erwähnte Asklepieion nahe der Stadt Kos oder die Ausgrabungen im Stadtgebiet selbst: die Agora, die östlichen Thermen, das Gymnasion mit den Säulenhallen, das Nympheum, das Haus der Europa und das der Gladiatoren, der Aphrodite-Tempel, die Stoa, die frühchristliche Basilika, das Odeon, die römische Villa Casa Romana und daneben das römische Bad, der Altar der Dionysios u.a.m. Darüber hinaus gibt es weitere antike Denkmale außerhalb von Kos-Stadt, u. a. das Charmylos-Grabmal bei Pyli oder den Apollon-Tempel bei Kardamena. Die nachfolgenden Aufnahmen entstanden während einer Familienreise im Herbst 2024. Wikipedia-Artikel zu: KOS, ASKLEPIEION VON KOS, KOS-STADT und KOS AGORA
Quellen (Die Quellenangaben beziehen sich auf alle nachfolgenden Texte zu Kos) – Geschichte Kleinasiens in der Antike, @ Verlag C. H. Beck oHG München, 2. durchgesehene Auflage 2010, Chr. Marek (P. Frei), S. 161, 231, 244, 253, 2744,615 / Baedecker, Allianz Reiseführer Griechenland, 9. Auflage 1997, S. 308 -311, (Autorenkollektiv, B. Abend,et..al.)./ Griechische Mythologie, Verlag Michalis Toubis S. A., Athen, @1995, Sofia Souli, Übersetzung. H. E. Langenfass, S.37, 53 / Kos (dumont direkt), 4., aktualisierte Auflage 2024, @ DuMont Reiseverlag, Ostfildern, Autoren: Kl. Bötig, A. Polanz, S. 20, 24, 25, 30 – 33, 41- 47 – Kos, (individuell reisen), Michael Müller Verlag, Autoren: F. Naundorf, Y. Greiner, 10. Auflage, 2024, S. 22 – 24, 26 – 31 – Bildnachweise: https:/de.wikipedia.org/wiki/Kos#/media/Datei:Kos_Asklepeion.jpg,https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/98/Asclepion_Kos_5.jpg?uselang=de (Askle.-Tempel, unten) / https://de.wikipedia.org/wiki/Kos#/media/Datei:Kos_Platane1.jpg, https:// commons. wikimedia.org/wiki/File:HSAsclepiusKos.jpg?uselang=de
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