KOS STADT – AGORA

Die Ausgrabungsstätte „Agora“ (siehe Lageskizzen) wurde nach dem Erdbeben von 1933 freigelegt, als der hier befindliche Stadtteil u. a. durch die Umsiedelung der Bewohner 1934 geräumt und dadurch zugänglich wurde. Die Agora war in jeder antiken Stadt der Mittelpunkt des öffentlichen, sozialen, kulturellen und kultischen Lebens. In Kos wurden die Göttin Aphrodite und der mythische Held Herakles (röm. Herkules) verehrt. Dementsprechend gab es einen Aphrodite-Tempel sowie ein Herakles-Heiligtum. Die Agora war als Rednertribüne auch ein Ort der geistigen Disputation der griechischen Philosophen.

Die Bauten und Anlagen der Agora entstanden ab ca. 360 v. Chr. in mehreren Etappen und behielten ihre Funktionen teilweise bis ins 5. Jhd. n. Chr., u. a. die frühchristliche Basilika. Auffälliges Kennzeichen der Agora in Kos sind zwei wiederaufgerichtete Säulen, mit dem sie verbindenden Gebälk. Gediegen sind die korinthischen Kapitelle der Säulen. Die Säulenhallen / Markthallen (Stoa) umgaben den Marktplatz, dessen Fläche 160 x 82 m betrug. Die Markthallen bzw. Säulenhallen selbst waren mit ihren drei Seiten etwa 150 m lang und 28 m breit Die Dimension des Marktplatzes – einer der größten dieser Art in der antiken Welt – lässt auf ein intensives Marktreiben sowie überregionalen Handel schließen. In unmittelbarer Nähe der Agora auf dem Weg zum Kastell Neratzia befindet sich auf dem Platz Platia Platnou die orientalische Platane des Hippokrates. 

Der Legende nach soll der Arzt Hippokrates von Kos den Baum gepflanzt haben und unter ihm seine Schüler in der Heilkunde unterrichtet haben. Demnach hätte die Platane ein Alter von mehr als 2400 Jahren. Der heutige Baum ist aufgrund der Lebenserwartung dieser Baumart maximal 500 Jahre alt. Der Stammdurchmesser beträgt an der Basis 4,70 m, der Umfang liegt bei 10,5 m und der Kronendurchmesser bei etwa 18 m. Auf der Agora befinden sich die Reste einer frühchristlichen Basilika. Die Ruinen der Agora sind erkennbar angegriffen und erschließen sich in ihrer Bestimmung nicht gleich, u. a, weil die Schautafeln (soweit noch vorhanden) Betrachtungs-Wünsche offenlassen.

Quellen und Bildnachweise, siehe „Kos Insel / Information“

 

LAGE UND ANFAHRT: