NIMES | NEMAUSUS

Nîmes, lateinisch: Nemausus ist eine südfranzösische Stadt und Hauptstadt des Départements Gard. Im Jahr 2019 lebten dort ca. 150.000 Einwohner. Nîmes stand in antiker Zeit unter dem Einfluss von Massilia, dem heutigen Marseille. 121 v. Chr. wurde die Stadt von den Römern besetzt und Teil der Provinz Gallia Narbonensis. Bereits 118 v. Chr. legten sie eine strategisch wichtige Straße, die Via Doimitia, benannt nach ihrem Bauherrn. Diese Straße war der Landweg zur iberischen Halbinsel (Spanien). Nachdem Octavian seinen Rivalen um den Kaiserstatus, Marcus Antonius und Kleopatra an dessen Seite, besiegt hatte, siedelte er, als er zum Kaiser erhoben worden war, die Veteranen der Armeen in dem Gebiet um Nenausus an. Damit begann eine große Zeit der Stadt. Kaiser Augustus erhob sie 16 v. Chr.  zur römischen Kolonie, was durch die damit zugestandenen Rechte ein erheblicher Bedeutungszuwachs war. 

Einen weiteren „Aufwuchs“ erfuhr die Stadt nachdem Antoninus Pius (86- 161 n. Chr.) im Jahr 138 n. Chr. Kaiser geworden war. Dessen Eltern stammten aus Nemausus. Er erhob die Stadt 149 n. Chr. zur Hauptstadt der Provinz Gallia Nabonensis. Bis zum Beginn des 3. Jhd. n. Chr. erblühte der Ort, durch eine intensive Bautätigkeit und seine wachsende Einwohnerzahl (25.000) und. Historikern gilt die Stadt als Beispiel für die Zeit der „gallo-römischen Kultur“, als „kleines französisches Rom“. Mitunter wird von der schönsten römischen Stadt Galliens gesprochen. Durch die bis heute imposant wirkenden Monumental-Bauten wird die politische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Bedeutung Nemausus in der römischen Zeit nachvollziehbar.

Das Amphitheater aus dem 1. Jhd. n. Chr. bot mehr als 20.000 Gästen Platz (133 m lang, 101 m breit, 21 m hoch). Die Maison Carree´ mit dem Diana-Tempel (ebenfalls aus dem 1. Jhd. n. Chr.) prägte das römische Forum. Der Tempel war den Enkeln von Kaiser Augustus, Gaius und Lucius Caesar, geweiht., Am Tor des Augustus führte die Via Domitia in die Stadt. Über den nordöstlich von der Stadt gelegenen Aquädukt, Pont du Gard, wurde die Wasserversorgung gesichert. Das römische Castellum ist eine Anlage durch die das Wasser, das über den Pont du Gard in die Stadt kam, gesammelt und verteilt wurde. Der alte Diana-Tempel und der keltische Tour Magne (32 m hoch) befinden sich in der schönen Parkanlage Jardin de la Fontaine.

Das Christentum hatte sich auch in Nimes in der Spätantike als politische Macht mit einem Bischofssitz etabliert. 472 wurde die Stadt von den Westgoten erobert und später von den Franken zunächst zerstört. In der weiteren französischen Geschichte nimmt Nimes einen wichtigen Platz ein. Artikel bei Wikipedia zu: NIMES

Quellen: Antike Stätten am Mittelmeer, Metzler Lexikon, Verlag J. B. Metzler, W. Rössig (Südfrankreich) S.42-45 / Der Große Polyglott, Frankreich, Polyglott-Verlag München, Autorenkollektiv, 24. Auflage 199/92, S.42, 232/233 / Der Große Polyglott, Südfrankreich, Polyglott-Verlag München, Autorenkollektiv, 9. Auflage 183-185 / Die Römischen Kaiser, Chris Scarre, Lizenzausgabe für Welrbild-Verlag, 1998; S. 108-111. Bildnachweis: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/56/Castellum.jpg, https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/73/281_Tour_Magne_NIM_1008.jpg?uselang=de

 

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