PALMYRA (TADMOR)
Palmyra Ist eine Oasenstadt im Gebiet der modernen Stadt Tadmor. Sie liegt im Zentrum der Hochebene von Aleppo, ca. 220 km nordöstlich von Damaskus, umgeben von der Syrischen Wüste. Bereits im 2. Jahrtausend v. Chr. soll die Oase ein wichtiger Handelsort am Karawanenweg vom Euphrat zum Mittelmeer gewesen sein. Inmitten der Wüste spenden zwei Quellen das Wasser, was das Wachstum von Palmen ermöglicht. Der griechische Name Palmyra weist auf die Vegetation in der Oase als „Palmenstadt“ hin. Der Name Tadmor, steht im Hebräischen für „Dattelpalme“.
Im späten 1. Jhd. n. Chr. wurde Palmyra von Rom erobert, behielt aber als Teil der Provinz Syria eine gewisse Autonomie. Im Römischen Reich erlebte Palmyra im 1./ 2. Jhd. n. Chr. seine Blütezeit. Palmyra profitierte wirtschaftlich und kulturell von seiner Anbindung an die Seidenstraße. Der dadurch erlangte Reichtum erlaubte der Stadt, monumentale Bauten nach römischer Art zu errichten. In der Krise des Römischen Reiches in der zweiten Hälfte des 3. Jhd. wurde Palmyra vor dem Hintergrund seines durch Handel erworbenen Reichtums zu einem politischen Machtfaktor in der Region, was 270 n. Chr. zur Herausbildung eines von Rom unabhängigen Reiches führte. Diese Entwicklung erreichte Ihren Höhepunkt mit der Herrschaft der Königin Zenobia. Im Jahr 272 n. Chr. wurde Palmyra von Rom zurückerobert. Im Jahr 273 n. Chr. ließ der römische Kaiser Aurelian Palmyra zerstören. Um 300 n. Chr. wurde es unter dem (ebenfalls) römischen Kaiser Diokletian als Militärlager zum Teil wiederaufgebaut, ohne seine frühere Bedeutung zurück zu erlangen.
Für das 1. Jhd. v. Chr. sind der Bel-/ Baal- Tempel-Komplex archäologisch belegt. Der Tempelkomplex war bis in die Spätantike eines der wichtigsten religiösen Bauwerke im Vorderen Orient. Das Christentum etablierte sich im 2. Jhd. n. Chr.
Ab 634 kam der Islam nach Palmyra. Die nachfolgenden Fotos zeigen einen Teil der monumentalen Bauwerke aus römischer Zeit, unter anderem: die Säulenstraße (etwa 1 km lang, 11 m breit) mit dem Monumentaltor (Hadriansbogen) und dem Tetrapylon sowieTeile des Bel-/ Bal-Tempel-Komplexes, Thermen, Teile der Agora und das römische Theater.
Nachtrag: Die Bilder entstanden im Rahmen einer Reise im April 2008, also vor den Zerstörungen in Palmyra durch den terroristischen „Islamischen Staat“ zwischen 2015 und 2017. Bis dahin gehörten die antiken Bauten zum eindrucksvollsten römischen Erbe im Nahen Osten. Artikel bei Wikipedia zu: PALMYRA
Quellen: Syrien/Libanon, W. Gockel, Nelles Verlag GmbH, 2006, S. 209-219 / Antike Stätten am Mittelmeer, Verlag J. B. Metzler, I. Huber, S. 671-674 / Antike Metzler Lexikon, Verlag J. B. Metzler, 2. Auflage, 2006, S. 440-441 (Palmyra) / Metropolen der Antike; jean-Claude Golvin; Deutsche Ausgabe 2019, Sonderausgabe 2021, Sonderausgabe 2021, by wbg (Wissenschaftliche Buchgesellschaft), Darmstadt, by wbg Philipp von Zadern, (Übersetzung von G. Lüscher, B. Lamerz-Beckschäfer), Seiten: 18-22 – Bildnachweis Palmyra, Baal Shamin Tempel: & Theater https://commons.wikimedia.org/wiki/Palmyra?uselang=de#/media/File:Temple_of_Baal-Shamin,_Palmyra.jpg / https://commons.wikimedia.org/wiki/Palmyra?uselang=de#/media/File:Palmyra_theater02(js).jpg
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