RHODIAPOLIS

Rhodiapolis war eine antike Stadt im damaligen Lykien in der heute türkischen Provinz Antalya, oberhalb des 3 km nordwestlich entfernten modernen Kumluca. Für das antike Rhodiapolis ist eine Besiedlung vom 4. Jhd. v. Chr. bis zum 7. Jhd. n. Chr. nachgewiesen. Wie auch für andere lykische Städte wird eine Gründung durch Siedler aus Rhodos angenommen. Aus dem 4. Jhd. v. Chr. existieren zwei lykische Felsengräber, worauf Inschriften hinweisen. Im Jahr 333 v. Chr. soll sich A. d. G. auf seinem Weg ins Winterlager seiner Armee nach Phaselis in Rhodiapolis aufgehalten haben. In hellenistischer Zeit war Rhodiapolis Mitglied im Lykischen Bund, ein Zusammenschluss von zwölf lykischen Städten. Die Stadt prägte in dieser Zeit eigene Münzen.

Es kann davon ausgegangen werden, dass auch Rhodiapolis von den Unruhen und kriegerischen Auseinandersetzungen in der Zeit der Diadochen-Reiche betroffen war. Das Asklepieion im Stadtgebiet mit seinen Tempeln ist wohl der griechisch-hellenistischen Epoche zuzuordnen. Hinweise auf die römische Zeit liefert u. a. das Theater, das im 1. Jhd. n. Chr. nach römischer Art überbaut wurde. Beim Erdbeben 141. n. Chr. wurden Teile der Stadt zerstört, aber mit Unterstützung durch den superreichen Bürger Opramoas von Rhodiapolis wiederaufgebaut. Derartige Wohltaten ließ Opramoas auch anderen lykischen Städten zuteilwerden, wobei er auch Gelder für die soziale Unterstützung von bedürftigen Bürgern zur Verfügung stellte. Nach Schätzungen insgesamt etwa 2,1 Millionen Denare. Der zu dieser Zeit in Rom herrschende Kaiser Antonius Pius (regierte: 138 bis161 n. Chr.) begleitete das Handeln des Opramoas mit Wohlwollen und politischer Unterstützung. Dies ist durch die Korrespondenz des Kaisers mit den in Lykien agierenden Statthaltern belegt. Das Mäzenatentum der reichen Römer für ihre Städte und deren Bürger war gesellschaftspolitischer Konsens in der römischen Kaiserzeit und kann als exemplarisch gelten.

Rhodiapolis erwarb durch das Handeln des Opramoas geschichtliche Aufmerksamkeit. Er setzte sowohl seiner Heimatstadt als auch sich selbst ein materiell geprägtes, ideelles Denkmal, letzteres auch in Gestalt des Opramoas-Mauloseums (Heroon). Das Verhaltes des Opramoas ist auch deshalb geschichtsinteressant, weil seine Heimatstadt Rhodiapolis keine antike Metropole darstellte. Leider war das Mausoleum des Opramoas mit der längsten griechischen Steininschrift im Herbst 2017 verhüllt, nach möglicherweise misslungener Rekonstruktion, wie zu hören war. Aus Rhodiapolis stammte der Philosoph und Arzt Herakleitos von Rhodiapolis, der mit dem Prädikat „Homer auf dem Gebiet medizinischer Dichtung“ durch die Athener Schulphilosophen geehrt wurde. Das römische Bad, die Wachtürme, die sogenannte Prachtstraße, die frühbyzantinische Basilika und andere Gebäude bzw. Anlagen (Zisternen) zeigen deutliche, ihrem Alter entsprechende Spuren des Verfalls. Für die Zeit nach dem 7. Jhd. n. Chr. sind keine Siedlungs-Zeugnisse mehr ausgewiesen. Artikel bei Wikipedia zu: RHDIAPOLIS und OPRAMAOS

Quellen: Geschichte Kleinasiens in der Antike, @ Verlag C. H. Beck oHG München, 2. durchgesehene Auflage 2010, Chr. Marek (P. Frei), S. 169, 294, 481, 537, 592, 600, 604, / Metzler Lexikon Antike,@ 2006 J. B. Metzler‘sche Verlagsbuchhandlung Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH in Stuttgart S. 352, 430 / Bildnachweise: https://upload. wikimedia.org/wikipedia/commons/7/7d/Rhodiapolis_Opramoas_Tomb_in_2016_0521_03.jpg,https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/f5/Rhodiapolis_view_from_acropolis_in_2016_0515.jpg, https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/92/Rhodiapolis_Acropolis_church_in_2016_0501.jpg

 

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