TIMGAD | THAMUGADI

Timgad (arabisch) ist der heutige Name der römischen Stadt Thamugadi, deren Ruinen sich etwa 40 Kilometer östlich von Batna an der Nordseites des Auresgebirges in Algerien befinden. Diese Region war in antiker Zeit immergrün bewaldet. Thamugadi verkörpert die typische Infrastruktur einer römischen Stadt Sie wurde im Jahre 100 n. Chr. unter dem römischen Kaiser Trajan durch die Legio III Augusta als Militärkolonie errichtet. Der Ort war vorher unbesiedelt und lag in der Provinz Africa procunsularis (ab 198 n Chr. Provinz Numidia). 

Die typische quadratische Form der Anlage und ihre ebenso quadratische Untergliederung sind die Zeichen einer römischen Militäranlage. Ihre militärische Bedeutung verlor die Stadt bald an das 20 km weiter westlich gelegene Lager Lambaesis. Thamugadi entwickelte sich daraufhin zur zivilen Veteranensiedlung und Handelsstadt.. Als solche durchlebte sie geschichtlich eine ähnliche Entwicklung wie andere Städte im römischen Nordafrika: Vandalen, Berber, Araber, Byzantiner. Mit der islamischen Expansion endete im 7. Jhd. die Besiedlung der Stadt.

In der Neuzeit wurde Timgad im Jahr 1765 wiederentdeckt. Erste Ausgrabungen begannen in den Jahren 1880 bis 1883 und wurden ab 1903 verstärkt. „Die quadratische Stadtanlage von etwa 350 Meter Seitenlänge war mit Mauern gesichert. Entsprechend dem typischen Grundriss einer römischen Stadt, bildeten zwei säulenbestandene Straßen kreuzförmig die Hauptachsen: der von Nord nach Süd verlaufende Cardo trifft im Zentrum beim  Forum auf den west-östlich verlaufenden Decumanus. Der Stadtplan war in 132 quadratische Häuserblocks (insulae) aufgeteilt. Dazwischen verlaufen etwa fünf Meter breite Straßen, unter denen die Kanalisation verlegt ist. Die Insulae enthielten ungefähr 400 Häuser von unterschiedlicher Größe, dabei auch Läden, Arbeitsräume (tabernae) und Tavernen.“ (Quelle: Wikipedia, Beitrag zu Timgad).

Timgad hatte zahlreiche öffentliche Einrichtungen bzw. Anlagen: unter anderem das an allen Seiten von Säulenreihen umgrenzte Forum mit der Curia, (Verwaltungsgebäude), eine Basilika (Versammlungsort), das Kapitol, mehrere Tempel und öffentliche Bäder, eine Bibliothek und ein Theater mit 4000 Sitzplätzen, sowie ein Ehrenbogen („Trjansbogen“). Über ein Aquädukt wurde das benötigte Wasser für die Stadt aus einer 5 km entfernten Quelle herangeführt.. Die Thamugadi wurde 1982 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Artikel bei Wikipedia zu: TIMGAD/THAMUGADI

Quellen: Algerien, Trescher Verlag, Berlin, B. Agada, A..Schuster, 1. Auflage 2010, S. 219/220, / Antike Stätten am Mittelmeer, Metzler Lexikon, Verlag J. B. Metzler, B, Tolle, S. 849/851 / Antike Metzler Lexikon, Verlag J. B. Metzler, 2. Auflage, 2006, S. 691Die Römischen Kaiser, Chris Scarre, Lizenzausgabe für Welrbild-Verlag, 1998; S.130-145 ,/ Metropolen der Antike; Jjean-Claude Golvin; Deutsche Ausgabe 2019, Sonderausgabe 2021 by wbg (Wissenschaftliche Buchgesellschaft), Darmstadt, wbg Philipp von Zadern, (Übersetzung von G. Lüscher, B. Lamerz-Beckschäfer), S. 160/161

 

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