VAISON-LA-ROMAINE | VASIO VOCONTIORUM

Vaison-la-Romaine liegt mit seinen mehr als 2.000 Einwohnern im südfranzösischen Département Vaucluse in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur. Der Ort liegt an einer Kreuzung antiker römischer Straßen an den Ufern der Ouvèze . Der römische Name lautet Vasio Vocontiorum. Die Region wurde durch Kelten bewohnt (siehe Provence) . Nach der römischen Eroberung im 2. Jahrhundert v. Chr. lebten die keltischen Einwohner neben der Römern in den umgebenden fruchtbaren Ebenen. 

Die Römer werteten die Stadt u. a. durch den Bau von Villen, eines Theaters, und Bädern auf. Die Wasserversorgung wurde durch ein Aquädukt gesichert, die Verkehrsinfrastruktur durch den Bau einer Brücke über den Fluss Quveze verbessert. Infolge dieser Entwicklungen wuchs die Bevölkerung auf etwa 10.000 an. Vasio lag in der römischen Provinz Narbonensis. Ab dem 2. Jhd. v. Chr. verbreitete sich das Christentum auch in Vaiso-la-Romaine und wurde über lange Zeit zu einem Machtfaktor in der Region. 1160 eroberten die Grafen von Toulouse die Stadt und verursachten schwere Schäden.

Vaison-la-Romaine ist mit ihrem antiken Erbe aus dem 1. und 2. Jhd. n. Chr. die größte französische Ausgrabungsstätte. Dazu gehören u. a. ein Theater mit 5.000 bis 6.000 Plätzen, ein Tempel für religiöse Handlungen, Thermalbäder mit einer Fläche von 2.000 bis 2.300 qm. Die luxuriösen Villen, in den sich die Bäder befanden, verfügten über Mosaikfußböden und Fresken, Gärten mit Wasserbecken (Villen:(Maison du Buste d´Árgent, Maison du Dauphin, Villa du Paon). Das Zentrum der antiken Stadt mit dem Forum und einer Basilika ist modern überbaut worden und demzufolge nicht mehr wahrnehmbar.

Die 17 m überspannende römische Brücke über den Fluss Ouvèze war für die antike Provinz Narbonensis sehr wichtig, weil dadurch die örtliche und regionale Mobilität der Bewohner und Handeltreibenden verbessert werden konnte. Sie ist eine der sehr wenigen antiken Brücken, die noch heute genutzt wird. In der Antike und im Mittelalter hatte sie strategische Bedeutung als einzige Querung des Flusses (z. B. als Zollbrücke, als Kontroll-und Wachposten). Artikel bei Wikipedia zu: VAISON-LAROMAINE

Quellen: Der Große Polyglott, Frankreich, Polyglott-Verlag München, Autorenkollektiv, 24. Auflage 199/92, S.42, 232/233 / Der Große Polyglott, Südfrankreich, Polyglott-Verlag München, Autorenkollektiv, 9. Auflage 190/191 / Antike Stätten am Mittelmeer, Metzler Lexikon, Verlag J. B. Metzler, W. Rössig (Südfrankreich) S.47-53.